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Lesben und die Frauenbewegung

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Hurra, hurra, die zweite Auflage von unserem Comic “Kleine Geschichte des Feminismus im euro-amerikanischen Kontext” ist da – und mittendrin zwei zusätzliche Seiten, in denen wir explizit noch mal die wichtige Bedeutung von Lesben vor allem in der so genannten “zweiten Welle” anreißen. Auf diese Leerstelle hatten mich einige Freundinnen nach Erscheinen des Comics aufmerksam gemacht – dafür ihnen an dieser Stelle herzlichen Dank.

Von den vielen Theoretikerinnen, die sich dabei nennen ließen, habe ich Monique Wittig und Adrienne Rich ausgewählt, weil sie zwei der bekanntesten Formulierungen dazu in die Welt gesetzt haben: Wittig die radikale These “Lesben sind keine Frauen” und Rich die Idee eines “lesbischen Kontinuums”, das nicht nur gleichgeschlechtlich liebende Frauen umfasst, sondern alle.

Aber seht selbst (Der Link führt zu dem pdf der neuen zwei Seiten, die im gedruckten Buch an der entsprechenden Stelle eingefügt wurden. Denn wir wollen sie ja auch nicht denen vorenthalten, die sich das Buch bereits in der 1. Auflage gekauft haben – vielleicht könnt Ihr es euch einfach ausdrucken und einkleben :)))

51kgVkRQU3L._SX303_BO1,204,203,200_Für alle, die in das Thema genauer einsteigen wollen, sei wärmstens das kürzlich erschienene Buch von Cristina Perincioli: Berlin wird feministisch. Das Beste, was von der 68er Bewegung blieb (Querverlag, Berlin 2015, 242 Seiten, 24,90 Euro) empfohlen. Perincioli war damals selbst Aktivistin und schildert die Ereignisse einerseits aus ihrer persönlichen Perspektive, andererseits hat sie aber auch Quellendokumente, viele, viele Fotos und Erinnerungen anderer Zeitzeuginnen zusammengetragen.

Beim Lesen wurde mir wieder einmal klar, wie wohltuend kreativ und souverän die Frauen_(und/oder)_Lesben damals Politik machten und wie wenig ihre Ideen und Praktiken mit bloßen Gleichstellungsforderungen oder dem Wunsch nach Anerkennung durch die bestehende patriarchale und heteronormative Ordnung zu tun hatten. Das wird nicht nur über die Inhalte deutlich, sondern auch durch die Form. Perincioli liefert keine distanziert pseudo-“objektive” Geschichtsschreibung, sondern zieht mitten rein in die Diskussionen, Ideen, Aktionen.



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